Selbstlernkurs LEB

17. Konflikt bearbeiten

Digitale Konflikte richtig bearbeiten. Im 17. Video zeigen wir Euch, wie Ihr Euch Konflikten stellt, Euren Fokus folgt und so einen selbstbestimmten U ...

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Modul 17: Konflikt bearbeiten

Digitale Konflikte richtig bearbeiten. Im 17. Video zeigen wir Euch, wie Ihr Euch Konflikten stellt, Euren Fokus folgt und so einen selbstbestimmten Umgang findet.

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Modul 17: Konflikt bearbeiten

Die Auseinandersetzung mit Konflikten ist nie eine leichte Aufgabe. Manchmal merken wir gar nicht, dass wir bereits mitten in einem Konflikt stecken, wenn wir die ersten Zeichen davon wahrnehmen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn eine Meinung geäußert wird, die einen anderen Menschen verletzt. 
Besonders dann ist es wichtig, dass Personen, die angegriffen und verletzt worden, ernst genommen werden. Das bedeutet: wir stellen uns dem Konflikt. Tun ihn nicht ab, sondern erkennen die Verletzung der Person an.

Bei einem persönlichen Konflikt ist ein direktes Gespräch zur Klärung mit der Person wichtig, um zu verstehen, was den Konflikt ausgelöst hat. 

Häufig sind Konflikte, die zunächst persönlich scheinen, auch strukturell bedingt. Das bedeutet, dass sie eine lange Geschichte in unserer Gesellschaft haben und Menschen aufgrund historischer, sozialer sowie politischer Ereignisse benachteiligen und ausschließen. Durch sie werden häufig, ohne das wir es wollen oder wissen, Vorurteile wiederholt und verfestigt. Dabei kann es passieren, dass Menschen und Gruppen in unserer Gesellschaft sozial benachteiligt, diskriminiert und / oder ausgegrenzt werden. Dann wird von struktureller Unterdrückung gesprochen. 

Strukturelle Konflikte sind für nicht Betroffene häufig schwieriger zu erkennen. Vor allem dann, wenn sie noch nicht gesellschaftlich erkannt und anerkannt sind. Strukturelle Konflikte liegen meist dann vor, wenn Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Beispiel zu einem Geschlecht, einer Religion oder aufgrund des Aussehens oder körperlicher sowie geistiger Leistungsfähigkeit, diskriminiert werden. 

Das kannst Du tun

In persönlichen aber auch in strukturellen Konflikten – höre verletzten Menschen zu. Hilf mit, Angegriffene zu schützen und zu unterstützen. 

Erkenne den Konflikt an. 
Entschuldige Dich, wenn Du selbst eine Person verletzt hast. Auch wenn Du es nicht möchtest, können Deine Aussagen andere Menschen verletzen. 
Frag die Person, welche Unterstützung sie braucht. 

In strukturellen Konflikten, wie zum Beispiel über Themen wie Rassismus, Sexismus, etc.: Informiere Dich über das Thema, das den Konflikt ausgelöst hat im Internet und bei Informationsstellen. Es ist nicht die Aufgabe der verletzten Person, Dich zu informieren, warum Dein Verhalten verletzend war. 

Wenn der Konflikt öffentlich diskutiert wird, verliere nicht den Fokus. Häufig beteiligen sich im Online auch andere Personen an einer Diskussionen. Jede Person vertritt dabei ihre eigene Meinung und es kann schnell passieren, dass Themen sich vermischen. Das macht es oft schwer, einen Konflikt richtig zu bearbeiten, weil er durch viele Nebenkonflikte immer größer wird oder vom Thema abgelenkt wird. Die Ablenkung von einem Thema in einer Diskussion im Online wird Whataboutism oder Derailing genannt. 

Bleib bei Dir und den/der Gesprächspartner*innen, die Du auf einen Konflikt aufmerksam machen möchtest. Benenne klar das Thema des Konflikts und Dein Ziel. Lege für Dich einen Zeitrahmen fest, in dem Du das Thema besprechen möchtest. 

Achte auf Deine persönlichen und emotionalen Grenzen. 
Hol Dir Unterstützung von Menschen, denen Du vertraust, und Beratungsstellen, die Dir zur Seite stehen können. 

Bevor Du einen Konflikt öffentlich zur Diskussion stellst, frag die Person ob Du ihr eine private Nachricht senden kannst, wenn sie zustimmt führe mit ihr ein privates Gespräch. Vielleicht wusste die Person nicht das sie verletzend handelt. Beziehungsweise möchte die Person nicht, dass ihre Verletzung öffentlich besprochen wird. Ein Gespräch über eine unbewusste Verletzung kann häufig besser in einem kleinen und geschützten Rahmen stattfinden. 

Bleib bei dir. Sprich für dich selbst. Schütze dich. Und die Angegriffenen.

Fragen und Aufgaben zu diesem Modul:

a) Was ist ein struktureller Konflikt?

b) Und was haben Vorurteile damit zu tun?

c) Was kannst Du (online) tun, wenn Du Dich in einer Konfliktsituation findest – auch, wenn Du sie nicht (direkt) verstehst?

d) Tauscht Euch in der Gruppe aus: Wie und was muss sich gesellschaftlich Verändern, damit strukturelle Konflikte erkannt und anerkannt werden können? Welche Rolle bzw. welchen Teil kannst Du selbst bzw. ihr dazu beitragen?