Moderate No Hate – Socialmedia Medienkompetenz für Konflikte im Chat
In WhatsApp-, Telegram oder Facebookseiten drängen sich Hasskommentare auf. Du weißt nicht wie Du mit aggressiven Beiträgen und schrägen Verschwörungsmythen umgehen sollst?
Ein darauf speziell konzipiertes Trainingskonzept für mehr Medienkompetenz mit Tipps, Videos und Live Online Schulungen mit denen Du
- Konflikte im Chat der Messenger Gruppen besser moderieren und
- Verschwörungsmythen wertschätzend stoppen kannst
wurde entwickelt und steht jetzt zur Verfügung.
Moderation im Shitstorm?!
Gerade wenn der Haussegen schief hängt, müssen Moderator*innen konsequent Gruppenregeln durchsetzen. Das beinhaltet neben dem Verweis auf die Nettiquette auch eine standfeste Positionierung. Schau die Tipps um im Shitstorm nicht unterzugehen.
Medienkompetenz ist..
..wenn auf Hass im Chat nicht mit gleichem Ton reagiert wird. So wird der Ton nur rauher und als Moderator*in musst Du beispielhaft vorangehen. Diese und weitere Tipps zum Umgang mit agressiven Kommentaren findest Du in den PDFs weiter unten.
Hass im Chat – Angebote für Socialmedia Beauftragte
Onlinetraining für Medienkompetenz im Chat
Workshop für Socialmedia Teams
Lehrmaterial
Konfliktmoderation & Umgang mit Verschwörungserzählungen in Chatgruppen – Bildungsangebote
1. Konfliktmoderation in Chatgruppen
Digitale Zivilcourage lernen und trainieren – für kompetente und wertschätzende Kommunikation im Netz
Ihr moderiert eine Gruppe bei Facebook, WhatsApp & Co? Ihr merkt irgendwann, wie sich die Stimmung verschlechtert, und dass Konflikte entstehen? Dabei kann es ziemlich hitzig zugehen, und der Umgang damit ist oft nicht einfach.
In diesem Training lernt ihr, wie ihr Debatten und den Chatverlauf so moderieren könnt, dass eure Plattform eine freundliche und liebenswerte Gemeinschaft bleibt. Ihr lernt, worum es bei Konflikten geht, wie ihr sie erkennt, und was das Besondere an Online-Konflikten ist. Außerdem zeigen wir euch Strategien, die ihr anwenden könnt, um Konflikte in Chatgruppen zu lösen.
Um Konflikten und hitziger, verletzender Diskussion entgegen zu treten, richtet sich LOVE-Storm nicht vorrangig an die Aggressor*innen, sondern immer an alle Beteiligten. In jeder LOVE-Storm Aktion wollen wir:
1.) Moderierende stärken und sie bei wertschätzenden Interventionen unterstützen
2.) Konfliktparteien gewaltfrei begegnen
3.) die Gemeinschaft/Gruppe schützen
2. Umgang mit Verschwörungserzählungen und Empörungsdynamiken
Kompetente und wertschätzende Kommunikation im Netz kann erlernt werden.
Jede*r Moderator*in kommt an den Punkt und merkt, wie sich die Stimmung im Chat verschlechtert. Verschwörungserzählungen werden diskutiert und Empörungsdynamiken entstehen. Eine Spaltung der Gruppe in polarisierende lager droht sich an. Was jetzt zu tun ist, kann erlernt werden:
LOVE-Storm zeigt euch, wie ihr Diskussionen so moderieren könnt, dass eure Seite, der Kanal oder die Gruppe eine freundliche und liebenswerte Gemeinschaft bleibt. Wir lehren, was genau Empörungsdynamiken sind, wie ihr diese handhabt und was zu tun ist, wenn jemand Verschwörungserzählungen in eurer Chatgruppe teilt. Außerdem zeigen wir euch Strategien, wie ihr mit Empörung und Konflikten in der Gruppe umgehen könnt.
Um eskalierenden Konflikten im Netz vorzubeugen, richtet sich LOVE-Storm immer an alle Beteiligte. Unser Ansatz ist es:
1.) Moderierende stärken und sie bei wertschätzenden Interventionen unterstützen
2.) Empörte gewaltfrei beruhigen
3.) Gemeinschaft/Gruppe schützen
Das Online-Training: Lernen im geschützten Raum
Schwerpunkt des Trainings ist daher ein Rollenspiel. Hier könnt ihr ausprobieren, welche Ansätze und Strategien im Umgang mit Konflikten und Verschwörungsmythen in Chatgruppen funktionieren und welche eher noch weiter zur Eskalation beitragen. Außerdem erfahrt ihr Grundlegendes zur Konfliktmoderation/Empörungsdynamiken und die Besonderheiten der Online-Kommunikation. Unterstützt und begleitet werdet Ihr dabei von ausgebildeten LOVE-Storm-Trainer*innen, die mit Euch das Gelernte gemeinsam reflektieren.
Der Online-Trainingsraum wurde vielfach zertifiziert und ausgezeichnet.
So Konflikte moderieren & mit Verschwörungsmythen umgehen
Die besten Tipps und Tricks zum Umgang mit Verschwörungserzählungen im Chat.
Hier das Poster kostenlos herunterladen, über eine Spende freuen wir uns natürlich sehr.
Aktiv werden bevor der Shitstorm entsteht
Wir bieten euch jetzt ganz konkrete Tipps und Wissensvermittlung für die Konfliktmoderation! Speziellen Fokus im Projekt legten wir neben der Moderation auf das Communitymanagement. Wichtig ist, gerade heute, der Umgang mit Verschwörungserzählungen und den damit einhergehenden Empörungsdynamiken im Socialmedia Chat. Diese Dynamiken können verheerende Ausmaße annehmen, ja sogar einen Shitstorm auslösen. Rechtzeitiges und überlegt strategisches Handeln ist hier wichtiger denn je. Wir haben herausgefunden, dass Prävention der stärkste aller Ansätze ist. Es darf in den Kanälen also bestenfalls gar nicht erst eskalieren.
Aber wie können wir präventiv Hass, Hetze und Empörung begegnen?
Dieser und anderen Fragen sind wir nachgegangen. Um Antworten zu finden, führten wir eine Reihe von Fachgesprächen mit Expert*innen zu Hass im Netz. Wir wollten damit unsere, und die Fragen aus der Community zu dem Thema beantwortet haben. Die angebotenen Seminare und Workshops speisen sich also aus einem riesigen Wissenspool. Von der Konfliktforschung eingebrachtes Wissen, zusätzlichem Input von Expert*innen aus Soziologie, Medienforschung und auch aus dem therapeutischen Ansatz. Der digitale Umgang mit Menschen braucht eine vielseitige Betrachtungsweise um Problematiken zu erkennen und ihnen zu begegnen. Er braucht Medienkompetenz. Auch du kannst mit Medienkompetenz den Shitstorm im Chat abwenden!
Hier mehr über digitale Zivilcourage lernen!
Lies die Tipps und lade anschliessend das Plakat herunter. So hast Du einen schwergewichtigen Teil wichtiger Richtlinien immer präsent.
Wie mit Verschwörungserzählungen umgehen? Diese Tipps helfen!
Innehalten:
kontere nicht gleich mit Gegenargumenten
- Atme einmal durch und beachte Deine eigenen gefühle und Gedanken.
- Recherchiere Hintergründe, um Deinen Standpunkt fundiert darlegen zu können!
- Überschütte Dein gegeüber nicht mit Fakten! Da (seriöse) Medien häufig als Mitverschwörer wahrgenommen werden, kann das im Extremfall sogar als Bestätigung der Verschwörungsideologie interpretiert werden.
Reaktion abwägen:
behalte die Gruppe als Ganzes im Blick
- Dein Ziel als Moderator*in ist es, die Chatgruppe als sicheren Gesprächsraum zu schützen. Überlege, bei welchen Mitgliedern Du wie reagieren möchtest.
- Behalte das Thema der Gruppe i Blick.
- Behalte alle Mitglieder der Gruppe im Blick, nicht nur jene, die sich aktiv beteiligen.
Empathisch sein:
verstehe die Bedürfnisse der anderen.
- Jeder Mensch handelt entsprechend der eigenen Bedürfnisse. Diese anzuerkennen minder Empörung, die aufgrund von eignen Verletzungen entstanden ist.
- Empathie verringert Empörung und Widerstand. Finde einen Aspekt, dem Du zustimmen kannst, und argumentiere von dort aus weiter.
Verständnis zeigen:
gehe auf konkrete Anliegen ein
- in persönlichen und gesellschaftlichen Krisen greifen Angst und Unsicherheit um sich. Gehe deshalb auf die konkreten Sorgen und Anliegen er Person ein, die Verschwörungserzählungen teilt!
- Indem du auf konkrete Anliegen eingehst, zeigst du Verständnis für diese. Verallgemeinernde Äußerungen fördern Empörung.
- Mit Verschwörungserzählungen wird das Bedürfnis befriedigt, einfache Antworten auf komplexe Fragen zu finden. Reflektiert geminsam die konkrete Situation.
Gemeinsamkeiten betonen:
erfrage den Bezug zum Thema der Gruppe
- hebe hervor, was ihr als Grupenmitglieder gemeinsam habt!
- Überlegt zusammen, welche Themen ihr im Chat besprechen möchtet, welche unerwünscht und welche tabu sind!
Verbindung schaffen:
erfrage die Meinung anderer zu den Fakten
- Formuliere Deine eigenen meinung, um ein persönliche Verbindung zu schaffen.
- Interessiere Dich für die Haltung der anderen (mehr als für Quellen).
Fokussiert bleiben:
lasse dich nicht ablenken
- Konzentriere Dich auf das Thema und die Interessen eurer Gruppe.
- Begrenze die Diskussion auf wesentliche Themen und Fragen.
- Formuliere Deinen Standpunkt präzise und leicht verständlich.
- Verliere Dich nicht in Details.
Verlangsame die Diskussion:
gehe in die Tiefe statt in die Breite
- Vermeide es, Dich in Nebendebatten verstricken zu lassen.
- Bleibe beim Thema und bitte auch Dein gegenüber, beim Thema zu bleiben.
- Nimm eine demokratische und menschenfreundlichePosition ein.
Tipp: Lass dich nicht von dem häufig genutzten rhetorischen Mittel Whataboutism ablenken.
Wertschätzend kommunizieren:
unterscheide zwischen Person und Meinung
- Werte die andere Person nicht ab, nur weil Du mit einer Meinung nicht übereinstimmst. Wirst Du beleidigend oder spottest, verhärten sich die Fronten.
- Es geht nicht nur um Fakten, sondern auch Gefühle, Bedürfnisse und die Beziehung zwischen den Gruppenmitgliedern. Reine Sachlichkeit verhärtet, Empathie führt zusammen.
- „Die Quelle irrt.“ – Schiebe die Schuld der Fehlinformation weg von der Person und mach es somit möglich, das Gesicht zu wahren!
Grenzen setzen:
begrenze Inhalt & verletzende Äußerungen
- Handelt es sich um eine Person, die Dir am Herzen liegt, dann versuche mit ihr ein Privatgespräch zu führen.
- Setze deutliche zeichen gegen jede Art von Diskriminierung! Diese Themen sind nicht diskutabel.
- Gefährdende Botschaften sollten zum Schutz aller Teilnehmenden korrigiert, kommentiert und ggf. auch gemeldet werden.
Selbstfürsorge:
kenne Deine Grenzen & hole Dir Unterstützung
- Kenne Deine Grenzen und hole Dir frühzeitig Hilfe bei Freund*innen, Kolleg*innen und Beratungsstellen.
- Hole Dir Unterstützung, falls Dich die Moderation zu diesem Thema überfordert.
Was tun bei Konflikten im digitalen Raum? 9 Tipps zur Konfliktmoderation.
Unsere Best Practice Hinweise helfen euch Konflikte im Chat zu moderieren.
Kommunikationsregeln aufstellen:
Überlegt in der Gruppe, wie ihr miteinander kommunizieren wollt und welche Themen tabu sind.
Überblick bekommen:
Verschaffe Dir einen Überblick über die Situation des Konflikts. Welche Gefühle und Motivationen stehe hinter den einzelnen Aussagen?
Durchatmen:
Handle nicht nach deinem ersten Impuls, sondern versuche zunächst die Situation zu verstehen und dir deiner eigenen Rolle und Gefühle bewusst zu werden.
Aktiv werden:
Stelle dich dem Konflikt, sonst setzen sich die Lautesten durch und Unzufriedene gehen!
Schnell reagieren:
Hass im netz kann ansteckend wirken. Setze frühzeitig ein Zeichen, bevor Angriffe und Mobbing zur Norm werden!
Konstruktive Stimmen stärken:
Sei aufmerksam gegenüber Anderen, die sich konstruktiv einbringen! Danke ihnen mit Likes und Worten, um zu zeigen, dass sie auf Deine Unterstützung zählen können.
Sicherheit schaffen:
Stärke alle Angegriffenen, auch öffentlich, und fördere so eine Kultur des respektvollen Umgangs in der Gruppe.
Mitlesende ermutigen:
Es geht nicht darum, das alle eine gemeinsame Meinung haben, sondern, dass alle Konflikte miteinander respektvoll klären können. Zeige durch überlegte Antworten, dass es ernstzunehmende gegenargumente gibt und schütze die Offenheit der Chatgruppe.
Diskussion begrenzen:
Beende die Diskussion, nachdem alle die Möglichkeit hatten, ihre Position zu äußern. Überlege Dir auch, ob Äußerungen gemeldet werden sollten.
Interviews mit Expert*innen zu Konfliktmoderation und Verschwörungsmythen in Chats