Selbstlernkurs LEB

2. Auswirkungen von Hassangriffen

Welche Auswirkungen können digitalisierte Hassangriffe auf die Betroffenen haben? Im zweiten Video gewinnt Ihr einen ersten Überblick über möglich ...

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Modul 2 - Auswirkungen von digitalen Hassangriffen

Welche Auswirkungen können digitalisierte Hassangriffe auf die Betroffenen haben? Im zweiten Video gewinnt Ihr einen ersten Überblick über mögliche körperliche und psychische sowie soziale und politische Folgen von Hass im Netz.

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Modul 2: Auswirkungen von Hassangriffen

Hass im Netz äußert sich auf verschiedene Weise. In offenen Angriffen gegen Einzelpersonen und Gruppen und in doppeldeutigen Kommentaren, Codes oder Bildern.

Sie werden Teil des Internets und bleiben dort meistens für immer. Das Internet ist damit nicht nur eine riesige Kommunikationsplattform, sondern auch ein Ausstellungsort. Wie ein modernes Museum, in dem durch wenige Klicks so gut wie alle Inhalte zugänglich werden. Und das für viele Menschen, zu fast jeder Zeit und fast jedem  Ort. 

Damit können sie viele Personen erreichen und informieren. Und verletzen. Denn auch Personen und Gruppen, die nicht direkt durch die Beiträge (englisch: Posts) angesprochen werden, können durch sie angegriffen und erschüttert werden. Die Reaktion ist häufig der Rückzug von der aktiven Teilnahme in Sozialen Medien. Dieses Phänomen wird “Silencing” (englisch für: zum Schweigen bringen) genannt. Viele Menschen, die durch den harten Ton im Netz zum Schweigen gebracht werden, verfolgen zwar Diskussionen online mit, beteiligen sich aber nicht.

Bestätigt wurde das durch die Landesanstalt für Medien NRW. Sie hat in einer Umfrage 2021 festgestellt, dass die Wahrnehmung von Hate Speech im Netz zwar gestiegen ist. Aber auch die Anzahl von Menschen, die durch digitalen Hass und Gewalt verängstigt sind, ist gestiegen. Dabei ist die Zahl an Personen gesunken, die direkt durch Kommentare auf Hass im Netz reagieren (Landesanstalt für Medien NRW, 2021).

Die Gründe, warum Menschen gewalttätige Aussagen und Posts online verfassen, sind vielfältig: Manche handeln aus Frustration, andere aus Unwissenheit. Wieder andere, um gezielt Personen einzuschüchtern und herabzusetzen. 

Online ausgetragene Gewalt wirkt dabei unterschiedlich. Sie kann starke emotionale Verletzungen und psychische Belastungen auslösen. Sie kann Menschen sozial isolieren. Sie kann Menschen herabsetzen (wie z.B. bei der Frage nach Herkunft, Religion, Kultur, ökonomischen Status, der Sexualität oder Gender ( Geschlecht/ Geschlechterrolle) etc.). Zudem kann sie zu Hass aufstacheln und Betroffene selbst zu Täter*innen werden lassen.

Digitale Gewalt hat auch Auswirkungen auf das analoge Leben. Spätestens, wenn Personen sich auch offline aus dem sozialen Umfeld zurückziehen.

Das hat Auswirkungen auf die Demokratie. Während viele Personen verstummen, verbreiten wenige Hassbotschaften. Das führt bei vielen Menschen zu der Annahme, dass Menschen die Hass verbreiten, eine große Gruppe bilden, die eine allgemeingültige Meinungen vertritt. Das ist (deshalb) gefährlich für die Demokratie, weil damit die Stimme von wenigen die Meinung von vielen übertönt.

Fragen und Aufgaben zu diesem Modul:

a) Fasse in drei Sätzen zusammen, welche Auswirkungen Hassangriffe im Netz haben können.
b) Hast Du eine der von Dir beschriebenen Auswirkungen schon einmal selbst erlebt? Wie hast Du Dich dabei gefühlt?
c) Wie möchtest du Hass in Messengergruppen oder im Online begegnen?
d) Tausche Dich mit Personen aus Deiner Gruppe darüber aus – wie ihr auf Hass im Netz reagiert oder reagieren würdet.
e) Werden dabei die Bedürfnisse aller anwesenden Personen aber auch von vielen weiteren Personen der Gesellschaft berücksichtigt?